Welche Autos sind im Schnee am besten geeignet?

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Immer ist der Fahrer wichtiger als das Auto, das gilt aber besonders bei Schnee und Eis, wenn Erfahrung, Geschick und Vorsicht gefragt sind bei rutschigen Straßen und geringer Sicht. Die Traktion bei kaltem, trockenem Schnee ist oft gut, bei feuchtem Schnee wird es häufig heimtückisch. Autofahren bei Schnee birgt viele Gefahren. Wir zeigen euch, was Ihr beim Fahren im Schnee alles beachten müsst. 

Allein jahrelange Erfahrung versetzt den Fahrer in die Lage, bei schwierigen Bedingungen sicher unterwegs zu sein. Die erste Regel beim Autofahren bei Schnee sollte immer lauten: Fahren Sie langsamer als sonst und halten Sie größeren Abstand, beginnen Sie früher zu bremsen und fahren Sie behutsam.

Dennoch gibt es Autos, die für solche Verhältnisse besser geeignet sind. Fahrzeuge mit Vorderradantrieb funktionieren besser als solche mit Hinterradantrieb, denn sie ziehen den Wagen mehr durch den Schnee als dass sie ihn schieben, außerdem liegt durch den Motor mehr Gewicht auf der Antriebsachse. Fahrzeuge mit Vierradantrieb sind vor allem in den Bergen sinnvoller als solche mit Zweirad-Antrieb, allerdings sind sie auch schwerer und brauchen länger, bis sie zum Stillstand kommen.

Viele Leute geben dem Allradantrieb den Vorzug im Schnee, obwohl der Reifenverschleiß und der Benzinverbrauch höher ist. Alle Vans sind im Schnee schwierig zu fahren, da sie wenig Gewicht auf der Antriebsachse haben. Am besten im Schnee sind Autos, die Allradantrieb mit einer Computer-Technologie kombinieren, die beim Schleudern und bei durchdrehenden Reifen greift und den Antrieb entsprechend regelt.

Die Leser des US-Magazin Forbes wählten ihre 15 besten „Schnee-Modelle“:

  1. Subaru Outback
  2. Volvo XC90
  3. Subaru Tribeca
  4. Mercedes-Benz M-Klasse
  5. VW Touareg
  6. Lincoln MKX
  7. Subaru Forester XT Limited
  8. Toyota Highlander
  9. Ford Edge
  10. Ford Taurus X
  11. Jeep Compass
  12. Jeep Patriot
  13. Chevrolet Equinox
  14. Pontiac Torrent
  15. Hyundai Santa Fe

All diese Modelle haben ein paar Eigenschaften gemeinsam, etwa hohe Bodenfreiheit und einen soliden Antrieb, entweder Vorderrad, zuschaltbaren Vierrad oder Allrad. Was sich besonders gut zum Autofahren bei Schnee eignet.

Ein Bewohner Neuenglands etwa, der über Jahrzehnte eine ganze Reihe von Fahrzeugen besaß, schätzte seinen Jeep Liberty mit Vierradantrieb. Sein Datsun B210 kam mit den Verhältnissen nicht zurecht, als ein Blizzard 1978 Massachusetts für drei Tage lahm legte: Er musste per Anhalter, mit Schneepflügen und Notfallfahrzeugen die 65 Kilometer bis zu seiner Arbeitsstelle zurücklegen. Seine beiden hinterradgetriebenen Toyota Pickups waren exzellent im Schnee, besonders mit 120 Kilo Gewicht auf der Ladefläche. Sein Chevy Blazer war super; sein Ford Explorer ging ebenfalls gut bei Schnee, brauchte aber lange zum Anhalten. Der Porsche war nicht gerade ein gutes Schneefahrzeug, aber damit hatte er den größten Spaß.

Die Leser des US-Magazin Forbes wählten ihre 15 besten „Schnee-Modelle"
©eduard isaev

8 Tipps zum sicheren Autofahren bei Schnee

Grundsätzlich sollten Autofahrer, besonders bei winterlichen Verhältnissen, mehr Zeit einplanen. Denn wer genügend Zeit hat, fährt in der Regel entspannter und sicherer. Das Tempo kann dadurch ideal den Straßenverhältnissen angepasst werden. Bei glatten Straßen und schlechter Sicht gilt; runter mit der Geschwindigkeit und längere Bremswege einplanen. Wir geben euch noch ein paar extra Tipps, damit Ihr sicher im Winter unterwegs seid.

Tipp #1: Auto auf Wintertauglichkeit prüfen

Eine sichere Fahrt kann nur durch die richtige Ausstattung gewährleistet werden. Dazu zählen untere anderem Winterreifen, eine geladene Batterie und genügend Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage. Eiskratzer, Schneefeger sollten immer stets griffbereit sein. Des Weiteren sollte ein Enteisungsspray außerhalb des Fahrzeugs gelagert werden. Ein Sonnebrille kann nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter nützlich sein. Denn eine tiefstehende Sonne kann im Schnee besonders schnell den Fahrer blenden.

Tipp #2: Gründlich Eis und Schnee entfernen

Vor Fahrtbeginn sollte das Auto gründlich von Eis und Schnee  befreit werden. Es reicht hierbei nicht, kleine Löcher in die zugefrorenen Scheiben zu kratzen. Zudem sollte die Motorhaube, das Dach und alle Leuchten schneefrei sein, ansonsten kann aufwirbelnder Schnee während der Fahrt die eigene Sicht und die der nachfolgenden Fahrer behindern. Außerdem müssen die Kennzeichen immer lesbar sein.

Tipp #3: Sanftes anfahren üben

Auf verschneiten Straßen zu fahren, kann für viele am Anfang ungewohnt sein. Für wen es sich daher anbietet, sollte auf einem leeren Parkplatz vorher das Verhalten seines Autos testen. Es ist immer gut zu wissen, wie das eigene Auto auf glattem Untergrund beim Anfahren oder beim Bremsen reagiert. Umso weniger Gas beim anfahren gegeben wird, umso besser kommt das Auto in Schwung. Sollten die Reifen selbst beim sanften Anfahren durchdrehen, kann es im zweiten Gang versucht werden. Auch beim Fahren auf glattem Untergrund gilt: Drehzahl des Motors niedrig halten und frühzeitig hochschalten.

Tipp #4: Bremsverhalten beachten

Auf glatten Straßen sollte dem Fahrer immer bewusst sein, dass sich der Bremsweg stark verlängert. Aus diesem Grund muss immer besonders ausreichen Abstand gehalten werden. Die Devise lautet: vorausschauend Fahren und rechtzeitiges, vorsichtiges Bremsen. Dadurch wird verhindert, dass das Auto in Rutschen kommt und ausbricht. Bricht der Wagen trotzdem aus sollte Ruhe bewahrt, den Fuß von der Bremse nehmen, Kupplung treten und mit Gefühl gegenlenken (bei Automatik-Fahrzeugen auf „Neutral“ schalten). Wichtig: ruckartige Bewegungen vermeiden.

Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, hilft am Ende nur noch eine Vollbremsung. Dabei reagiert das Antiblockiersystem (ABS) vom Auto und lässt das Bremspedal pulsieren. Dabei sollte dennoch mit voller Kraft weiter gebremst werden. Denn mit dem ABS bleibt das Auto lenkbar. Dadurch könnte letztendlich dem Hindernis möglichst ausgewichen werden. Meist ist es die bessere Alternative, in den Straßengraben zu rutschen als auf das Heck des Vorausfahrenden. Bei alten Autos ohne ABS hilft die „Stotterbremse“: Bremspedal kurz treten, lösen, treten, lösen und so weiter.

Nicht vergessen:

Bei 30 km/h steht ein Auto auf trockener Fahrbahn nach etwa 4 Metern, auf Schnee erst nach 16 Metern.

Bei 80 km/h werden aus 30 Metern rund 120 Meter.

Die oben aufgelistete Rechnung gilt als allgemeiner Richtwert. Die genauen Werte hängen vom Zustand des Schnees, den Reifen und dem Gewicht des Autos ab.

Tipp #5: Vorsicht beim Spurwechsel

Überholen ist bei Schnee besonders riskant und birgt besonders viele Gefahren. Manchmal kann auf der Fahrbanmitte mehr Schnee liegen, was die Räder ungleichmäßig abbremsen kann. Dadurch droht der Wagen ins Schleudern zu geraten. Im Zweifel sollte daher lieber hinter dem langsamen Fahrzeug geblieben werden, bis entweder die Sicht besser wird oder die Straßenverhältnisse. Bei dichtem Schneefall ist es auch erlaubt, die Nebelscheinwerfer einzuschalten. Aber vorsichtig: Die Nebelschlussleuchte darf ausschließlich bei Nebel mit Sichtweiten unter 50 Metern brennen. Sie darf nicht bei schlechter Sicht, wegen Schneefalls eingesetzt werden. Daher empfiehlt es sich bei schlechten Sichtverhältnissen aufgrund von Schnee auch tagsüber das Abblendlicht einzuschalten.

Tipp #6: Vorsicht in den Kurven

In Kurven sollte grundsätzlich vermeiden, kräftig Gas zu geben. Aus diesem Grund sollte bereits vor der Kurve runter vom Gas gegangen werden und e mit gleichmäßigen Lenkbewegungen ein- und auslenken. In der Kurve auch nur maßvoll bremsen und die Reifen auf keinen Fall blockieren lassen.

Tipp #7: Fahren mit Schneeketten

Ist ein vorankommen nur mit Schneeketten möglich, empfiehlt es sich das ESP auszuschalten. Denn die Fahrdynamikregelung kann die Ketten daran hindern, die optimale Wirkung zu entfalten. Nachdem die Ketten wieder abgenommen wurden, sollte das ESP natürlich wieder eingeschaltet werden.

Tipp #8: Fahren am Berg

Beim Bergauffahren sollte genügend Platz zum Vorausfahrenden gelassen werden. Dadurch wird generiert, dass der Berg mit einer konstanten Geschwindigkeit hochgefahren werden kann, ohne extra schalten oder beschleunigen zu müssen. Bei der Bergabfahrt sollte dann in einen niedrigeren Gang geschalten werden und nur Bremsen, wenn es nicht vermeidbar ist. Wieder gilt es, ausreichend Abstand zum Fahrzeug halten.

Tipp der Redaktion: Die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer beim Autofahren bei Schnee ist immer besonders wichtig. Bei plötzlich starkem Schneefall sollten beide Hände ans Lenkrad genommen werden und runter vom Gas gegangen werden. Wo möglich, einen Parkplatz aufsuchen und den Schneefall abwarten.

 

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