Die schönsten Weitwanderwege der Alpen: Erster Teil unserer Wanderreihe

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Die Alpen sind ein Paradies für Wanderer und Alpinisten. Mit ihren imposanten Gipfeln, idyllischen Tälern und unberührten Naturlandschaften bieten die Alpen die perfekte Kulisse für unvergessliche Wanderabenteuer. Im ersten Teil unserer Serie über die schönsten Weitwanderwege im Alpenraum stellen wir euch einzigartige Routen vor, die nicht nur durch ihre landschaftliche Schönheit, sondern auch durch ihre Vielseitigkeit und Herausforderung bestechen.

Ob die klassische Alpenüberquerung, der Alpe-Adria-Trail oder weniger bekannte, aber ebenso spektakuläre Routen – hier ist für jeden Wanderfreund etwas dabei.

Was macht das Wandern in den Alpen so besonders?

Die Antwort liegt in der einzigartigen Kombination aus Natur, Ruhe und Herausforderung. Die Weitwanderwege der Alpen führen durch geschichtsträchtige Regionen, bieten atemberaubende Ausblicke und geben dem Wanderer das Gefühl, ganz in der Natur aufzugehen. Schritt für Schritt durchquert man eine der abwechslungsreichsten Landschaften Europas, in der jede Etappe ihre eigenen Überraschungen bereithält. Es geht nicht nur darum, das nächste Ziel zu erreichen, sondern die Natur in ihrer ursprünglichsten Form zu erleben und die eigenen Grenzen zu überwinden.

Besonders schöne Wanderouten – Teil 1

Alpenüberquerung: Deutschland – Österreich – Italien

Die Alpenüberquerung bietet zahlreiche atemberaubende Routen mit unterschiedlichen Etappen, die Wanderer durch einige der schönsten Landschaften Europas führen. Je nach Erfahrung, Kondition und bevorzugter Strecke gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Alpen zu überqueren. Eine besonders beliebte Variante ist die klassische Route von Deutschland über Österreich bis nach Italien. Diese Tour, die in etwa einer Woche bewältigt werden kann, startet am Tegernsee in Bayern und endet in Sterzing in Südtirol. Unterwegs genießen Wanderer eine beeindruckende Vielfalt an Naturschönheiten – von idyllischen Bergdörfern über weite Almen bis hin zu spektakulären Panorama-Ausblicken auf die majestätischen Alpen.

Für erfahrene Bergwanderer gibt es auch längere und anspruchsvollere Routen, die oft mehrere Wochen dauern und über anspruchsvolle Pässe, Gletscher oder abgelegene Täler führen. Alternativ gibt es komfortablere Varianten mit Gepäcktransport und Übernachtungen in gemütlichen Berghütten oder Hotels. Je nach Route und Schwierigkeitsgrad kann die Alpenüberquerung individuell an die eigenen Bedürfnisse und das gewünschte Abenteuer angepasst werden.

Besonderheiten:

  • Durchquerung von drei Ländern
  • Spektakuläre Alpenpanoramen
  • Wechselnde Landschaften: Allgäuer Alpen, Lechtaler Alpen, Ötztaler Alpen, Südtiroler Täler
  • Kulturen und Kulinarik dreier Regionen

Beste Reisezeit: Juli bis September (je nach Schneelage in höheren Lagen)

Übernachtung: Hütten (DAV/AV) und Gasthöfe entlang der Route, teils frühzeitig reservieren

WaiWi: Kitzbüheler Alpen, Tirol, Österreich

Der WaiWi führt in drei Etappen über 50 Kilometer und 3.200 Höhenmeter durch die atemberaubende Landschaft der Kitzbüheler Alpen. Die Route endet am Wildseeloder und bietet dabei einige der schönsten Ausblicke in Tirol. Die Strecke ist besonders bekannt für ihre abwechslungsreiche Natur – von saftigen Almwiesen über tiefgrüne Wälder bis hin zu steilen, schroffen Berggipfeln, die für eine spannende Herausforderung sorgen.

Die Wanderung ist ideal für Wanderer, die eine etwas kürzere, aber dennoch anspruchsvolle Mehrtagestour suchen. Die Etappen bieten eine gute Mischung aus gemütlichen Abschnitten und anspruchsvolleren Steigungen, die es ermöglichen, die beeindruckende Landschaft in Ruhe zu genießen und gleichzeitig die körperliche Herausforderung zu erleben. Der Wildseeloder, der Höhepunkt der Tour, belohnt die Wanderer mit einer fantastischen Aussicht auf das umliegende Alpenpanorama.

Der WaiWi ist perfekt für all jene, die in kurzer Zeit ein intensives Naturerlebnis in den Kitzbüheler Alpen suchen und dabei vielfältige Landschaften genießen möchten.

Besonderheiten:

  • Drei-Tages-Tour durch die sanften Kitzbüheler Alpen
  • Spektakuläre Panoramablicke auf die Hohen Tauern und das Kaisergebirge
  • Abwechslungsreiche Landschaft mit Almwiesen, Bergwäldern und Gipfelpassagen
  • Genussreiche Kulinarik mit Tiroler Spezialitäten in urigen Hütten
  • Gut ausgeschilderte Strecke mit moderaten Anstiegen – ideal für Genusswanderer

Beste Reisezeit: Juni bis Oktober (abhängig von Schneelage in höheren Lagen)

Übernachtung: Gemütliche Berghütten, Alpengasthöfe und Hotels entlang der Route (Reservierung empfohlen)

Berliner Höhenweg: Zillertaler Alpen, Tirol, Österreich

Der Berliner Höhenweg führt in acht Etappen durch die beeindruckende Landschaft der Zillertaler Alpen und ist eine wahre Herausforderung für erfahrene Wanderer. Auf der Strecke werden insgesamt 7.644 Höhenmeter überwunden, was den Weg zu einer anspruchsvollen, aber auch äußerst lohnenswerten Wanderung macht. Der Höhenweg verbindet steile Bergflanken mit weiten Tälern und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Gletscher und Alpengipfel der Region.

Die Route führt Wanderer durch eine der wildesten und unberührtesten Landschaften der Alpen. Neben den spektakulären Bergpanoramen und den majestätischen Gletschern, die immer wieder ins Blickfeld rücken, wird der Weg von einer vielfältigen Flora und Fauna begleitet. Die Wanderung ist besonders für jene geeignet, die eine echte Herausforderung suchen und sich an alpinen Passagen und steilen Anstiegen erfreuen können.

Der Berliner Höhenweg ist nicht nur wegen seiner naturbelassenen Schönheit und den überwältigenden Ausblicken ein Highlight, sondern auch aufgrund der Möglichkeit, das Gefühl von Abgeschiedenheit und Ruhe in einer der eindrucksvollsten Gebirgsregionen der Alpen zu erleben. Er bietet eine perfekte Kombination aus Herausforderung und Naturgenuss für Wanderer, die das Abenteuer in den Alpen suchen.

Besonderheiten:

  • Anspruchsvolle Mehrtagestour durch die hochalpinen Zillertaler Alpen
  • Spektakuläre Gletscherlandschaften, schroffe Gipfel und tief eingeschnittene Täler
  • Höhenweg mit teils ausgesetzten Passagen – erfordert Trittsicherheit und gute Kondition
  • Ursprüngliche Berghütten und beeindruckende Naturerlebnisse fernab der Zivilisation
  • Teil der bekannten Zillertaler Runde, eine der schönsten Höhenrouten der Alpen

Beste Reisezeit: Juli bis September (abhängig von Schneelage in höheren Lagen)

Übernachtung: Berghütten des Alpenvereins (DAV/ÖAV) entlang der Route – frühzeitige Reservierung empfohlen.

Lechweg: Vorarlberg, Tirol, Österreich

Der Lechweg ist eine wunderschöne Wanderung, die sich über sieben Etappen entlang des Lechs erstreckt und von der Quelle des Flusses im Tiroler Lechtal bis zu seiner Mündung im Allgäu führt. Diese abwechslungsreiche Route ermöglicht es Wanderern, die beeindruckende Schönheit der Natur zu erleben und die verschiedenen Facetten der Region zu entdecken. Der Lechweg zeichnet sich besonders durch seine ruhige und entspannende Atmosphäre aus, da der Lech das ganze Jahr über mit seinem Rauschen die Wanderer begleitet.

Besonders im Frühling und Herbst bietet der Weg eine unvergleichliche Vielfalt an Landschaften. Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben, und die Wanderer können die blühenden Wiesen und frische Bergluft genießen. Im Herbst wird die Region von bunten Farben geprägt, wenn die Wälder in warmen Rot- und Gelbtönen erstrahlen. Die veränderlichen Landschaften, von weiten Almen über dichte Wälder bis hin zu felsigen Schluchten, sorgen für immer wieder neue visuelle Eindrücke und machen die Wanderung zu einem einzigartigen Erlebnis.

Der Lechweg ist eine perfekte Wanderroute für alle, die Natur und Ruhe suchen. Die Strecke bietet nicht nur beeindruckende Ausblicke auf den Fluss und die Berge, sondern auch die Möglichkeit, in ursprüngliche, charmante Dörfer einzutauchen und die regionale Kultur zu erleben.

Besonderheiten:

  • Leichte bis mittelschwere Weitwanderung entlang des ungezähmten Lechflusses
  • Start an der Quelle des Lech nahe des Formarinsees, Ziel in Füssen (Deutschland)
  • Spektakuläre Flusslandschaften, Schluchten, Wasserfälle und Hängebrücken
  • Kulturelle Highlights wie das Bergdorf Lech, Burgen und die Königsschlösser bei Füssen
  • Ideal für Genusswanderer und Einsteiger, da keine alpintechnischen Kenntnisse erforderlich sind

Beste Reisezeit: Juni bis Oktober (abhängig von Witterung und Wasserstand des Lech)

Übernachtung: Gasthöfe, Hotels und Pensionen entlang der Route – frühzeitige Buchung empfohlen.

Fernwanderweg E4: Bregenzerwaldgebirge, Vorarlberg, Österreich

Der Fernwanderweg E4 ist einer der umfassendsten Fernwanderwege in Europa, der sich über mehrere tausend Kilometer durch verschiedene europäische Länder zieht. In Österreich verläuft er durch das Bregenzerwaldgebirge in Vorarlberg und bietet eine der schönsten Etappen des gesamten Weges.

Dieser Abschnitt ist zwar kürzer als andere Teilstücke des E4, aber dafür besonders abwechslungsreich und eindrucksvoll. Die Wanderung führt durch das Bregenzerwaldgebirge, das für seine unberührte Natur und die atemberaubenden Panoramablicke bekannt ist. Auf dem Weg genießen Wanderer spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge, darunter die markanten Gipfel des Bregenzer Waldes und die Alpen.

Die Strecke führt durch charmante, traditionelle Bergdörfer, in denen man die Tiroler Gastfreundschaft erleben kann, sowie durch grüne Almwiesen und dichte Wälder. Dieser Abschnitt des E4 ist eine ideale Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt des Bregenzerwaldes in einer überschaubaren Zeit zu erleben, ohne dabei die Herausforderung einer langen Fernwanderung auf sich nehmen zu müssen. Er eignet sich besonders für Wanderer, die nach einer Kombination aus Natur, Kultur und Genuss suchen.

Besonderheiten:

  • Teil des europäischen Fernwanderwegs E4, der von Spanien bis nach Zypern führt
  • Durchquerung des Bregenzerwaldgebirges mit atemberaubenden Ausblicken auf den Bodensee und die Alpen
  • Vielfältige Landschaft mit Almwiesen, dichten Wäldern und schroffen Kalkbergen
  • Traditionelle Vorarlberger Kultur mit urigen Berghütten und regionaler Käsekulinarik
  • Anspruchsvolle Etappen mit alpinen Passagen, aber auch sanftere Abschnitte für Genusswanderer

Beste Reisezeit: Juni bis September (abhängig von Wetter- und Schneeverhältnissen in den höheren Lagen)

Übernachtung: Berghütten, Gasthöfe und Pensionen entlang der Route – Reservierung empfohlen, insbesondere in der Hochsaison

Alpe-Adria-Trail: Österreich – Slowenien – Italien

Der Alpe-Adria-Trail ist eine beeindruckende Weitwanderung, die sich über 37 Etappen erstreckt und von den Alpen in Kärnten bis hin zur Adriaküste in Italien führt. Auf insgesamt rund 750 Kilometern können Wanderer die beeindruckendsten Landschaften dieser Region erleben. Die Route führt durch verschiedene Klimazonen und Gebirgsmassive, von den majestätischen Gipfeln der Alpen in Österreich und Slowenien bis zu den sanften Hügeln und Weinbergen in Friaul-Julisch Venetien in Italien. Diese Vielfalt macht den Trail zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für Naturfreunde und Abenteuerlustige.

Besonders reizvoll ist die abwechslungsreiche Landschaft entlang des Weges. Wanderer durchqueren Bergwälder, Almen, dichte Wälder und weite Täler, aber auch malerische Dörfer und historische Städte. Die Strecke führt durch Slowenien und bietet dabei auch kulturelle Einblicke in die Region. Mit den verschiedenen Etappen können Wanderer die Tour an ihre eigene Fitness und Zeitplanung anpassen, sei es als mehrtägige Wanderung oder in mehreren Etappen.

Der Alpe-Adria-Trail ist nicht nur ein Wanderweg, sondern auch eine kulinarische Entdeckungsreise. Auf der Route haben Wanderer die Möglichkeit, die vielfältige Kultur und die köstliche Küche der drei Länder zu genießen – von traditionellen Kärntner Gerichten über slowenische Spezialitäten bis hin zu italienischen Leckerbissen. Diese abwechslungsreiche Kombination aus Natur, Kultur und Kulinarik macht den Alpe-Adria-Trail zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle, die das Abenteuer suchen

Besonderheiten:

  • Drei-Länder-Tour, die durch Österreich, Slowenien und Italien führt
  • Vielfältige Landschaften von den österreichischen Alpen über die Karawanken bis zu den italienischen Julischen Alpen
  • Spektakuläre Panoramablicke, tiefgrüne Täler, Weinberge und mediterrane Küstenregionen
  • Begegnungen mit drei verschiedenen Kulturen und regionalen Küchen (österreichisch, slowenisch, italienisch)
  • Gut markierte Wanderwege, die sowohl für erfahrene Wanderer als auch für Einsteiger geeignet sind.

Beste Reisezeit: Mai bis Oktober (je nach Wetterbedingungen in höheren Lagen)

Übernachtung: Gasthöfe, Hotels und Berghütten entlang der Route – frühe Reservierung empfohlen.

Weitwandern: Die Packliste

Ein wichtiger Aspekt beim Wandern ist die richtige Wahl des Gepäcks. Als Faustregel gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Dies gilt insbesondere für Fernwanderungen. Die genaue Packliste kann je nach Dauer, Schwierigkeitsgrad, Umgebung und Streckenführung variieren. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld gut zu informieren, um die richtige Ausrüstung für die jeweilige Wanderung zusammenzustellen. Hier eine kompakte Checkliste, damit du nichts Wichtiges vergisst und gut vorbereitet auf Tour gehst.

Rucksack:

  • 30–45 Liter für Hüttenübernachtungen, bis 70 Liter bei Zelten
  • Maximal ein Viertel deines Körpergewichts als Rucksackgewicht

Kleidung:

  • Unterwäsche (2 Garnituren), Wander- und Funktionssocken (mind. 2 Sätze)
  • T-Shirt, Fleece- oder Daunenjacke, Wanderhose (kurz/lang)
  • Hardshell-/Regenjacke, Regenhose, Mütze und Handschuhe
  • Wanderschuhe, Sonnenbrille

Ausrüstung:

  • Wanderstöcke, Rucksack-Regenhülle, ggf. Grödel/Gamaschen
  • Wasserflaschen, Jausenboxen, Sitzkissen, Müllsack

Technik & Orientierung: Karten, Wanderführer, Kompass, GPS-Gerät, Stirnlampe, Powerbank, aufgeladenes Handy

Notfallausrüstung: Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack, Taschenmesser, Blasenpflaster

Proviant: Müsliriegel, Trockenfrüchte, Nüsse, abgepacktes Brot, haltbare Aufstriche, Obst/Gemüse (Äpfel, Karotten), Schokolade, Traubenzucker

Papiere: Pass/Personalausweis, Alpenvereinsausweis, Sozialversicherungskarte, Bargeld

Für das Zelt: Ultraleichtes Zelt, Isomatte, Schlafsack, Gaskocher, Besteck

Für die Hütte: Hüttenschlafsack, Pyjama, Hausschuhe, Ohrstöpsel

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