Traumberuf Skilehrer

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Die Vorstellung, den ganzen Tag umgeben von atemberaubender Natur auf Skiern zu stehen und die Freude am Skifahren mit anderen zu teilen und dabei noch seinen Lebensunterhalt verdienen – das klingt zunächst wie der perfekte Traumjob: Als Skilehrer arbeiten, genau dort, wo andere ihren Urlaub genießen.

Wenn du eine Leidenschaft für den Wintersport hast und gerne deine Begeisterung und Fähigkeiten mit anderen teilen möchtest, könnte eine Ausbildung zum Skilehrer genau das Richtige für dich sein. Hier geben wir dir einen Einblick in alles, was du über die Skilehrer-Ausbildung wissen solltest: von den Voraussetzungen über die Dauer und Kosten bis hin zu den Ausbildungsstätten.

Wie werde ich SkilehrerIn?

Um als SkilehrerIn zu arbeiten, solltest du nicht nur ein versierter und passionierter Skifahrer oder Snowboarder sein, sondern auch über soziale Fähigkeiten verfügen. Geduld, Empathie und die Fähigkeit, komplexe Techniken verständlich zu vermitteln, sind dabei ebenso wichtig wie organisatorische Fähigkeiten und Führungskompetenz. Körperliche Fitness ist definitiv ein Vorteil.

Grundvoraussetzungen für die Ausbildung zum Skilehrer:

  • Mindestalter: In den meisten Fällen musst du mindestens 16 Jahre alt sein, um dich für die Ausbildung zum Skilehrer zu qualifizieren. Einige Institutionen können jedoch ein höheres Mindestalter, vorwiegend 18 Jahre, verlangen.
  • Erfahrung im Skifahren: Eine solide Skifahrerfahrung ist unerlässlich, um eine Skilehrer-Ausbildung zu beginnen. Die genauen Anforderungen können je nach Ausbildungsinstitut variieren, aber du solltest in der Lage sein, sicher auf verschiedenen Pisten zu fahren und grundlegende Skitechniken zu beherrschen.
  • Körperliche Fitness: Als Skilehrer musst du den ganzen Tag auf den Pisten aktiv sein, daher ist eine gute körperliche Verfassung wichtig.
  • Erste-Hilfe-Kurs: Oftmals wird ein gültiger Erste-Hilfe-Kurs als Voraussetzung für die Skilehrer-Ausbildung verlangt.

Ausbildungsstruktur (kann je nach Land und Verbund abweichen):

Skilehrer-Anwärter-Kurs:

Der Einstieg in die Skilehrerausbildung erfolgt in der Regel mit dem sogenannten Skilehrer-Anwärter-Kurs. Dieser Kurs erstreckt sich über mehrere Tage und vermittelt sowohl praktische Fähigkeiten als auch theoretisches Hintergrundwissen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Unterricht für Anfänger und Kinder sowie der Verbesserung des eigenen Könnens und der Kommunikationsfähigkeit.

Theoretische Inhalte:

  • Bewegungslehre
  • Unterrichtslehre
  • Kinderunterricht
  • Materialkunde
  • Schnee- und Lawinenkunde
  • Sicherheit und Gefahrenkunde
  • Englisch
  • Berufskunde
  • Tourismus
  • Erste Hilfe

Praktische Inhalte:

  • Einführung
  • Schuss
  • Pflug
  • Pflugdrehen
  • Kanten
  • Rutschen
  • Pflugsteuern
  • Kinderunterricht
  • Verbesserung des Eigenkönnens

Landesskilehrerausbildung:

Die Landesskilehrerausbildung in Österreich besteht aus mehreren Modulen, beginnend mit dem „Skilehrer Anwärter“, gefolgt von zwei Landesskilehrer-Kursteilen und einem Alpinkurs. Der erste Kursteil, Landesskilehrer 1 (LS1), fokussiert sich auf fortgeschrittene Skifahrer und das Fahren im Gelände. Die Ausbildung umfasst theoretische und praktische Elemente, bei denen sowohl die Skitechnik als auch Grundlagen des Rennlaufs vermittelt werden. Voraussetzungen sind der Abschluss der Skilehrer-Anwärter-Ausbildung und praktische Erfahrung in einer Schneesportschule.

Für die Landesskilehrer 2 Ausbildung, den zweiten Teil, ist eine abgeschlossene LS1 Ausbildung sowie praktische Erfahrung in einer Skischule oder Snowboardschule erforderlich. Die Ausbildung zielt darauf ab, fortgeschrittene Skifahrer zu unterrichten und sie auf das Fahren abseits der Pisten vorzubereiten. Sie umfasst theoretische und praktische Elemente, bei denen sowohl das sportartspezifische Eigen können als auch die Unterrichtsmethoden vertieft werden.

Landesskilehrer 1 (LS1):

Theoretische Inhalte:

  • Bewegungslehre
  • Unterrichtslehre
  • Schnee- und Lawinenkunde
  • Freestyle
  • Stangentraining
  • Englisch
  • Kommunikation

Praktische Inhalte:

  • Paralleles Skisteuern lange Radien
  • Paralleles Skisteuern kurze Radien
  • Gelände-Fahren
  • Rhythmuswechsel
  • Buckelpiste
  • Riesentorlauf
  • Verbesserung des Eigenkönnens

Landesskilehrer 2 (LS2):

Praktische Inhalte:

  • Grundtechniken von Pflugdrehen bis paralleles Skisteuern in langen und kurzen Radien
  • Carven
  • Buckelpiste
  • Gelände fahren
  • Freestyle
  • Rennlauf
  • Verbesserung des Eigenkönnens in allen Bereichen

Theoretische Inhalte:

  • Bewegungslehre
  • Unterrichtslehre
  • Materialkunde
  • Englisch
  • Erste Hilfe
  • Berufskunde
  • Tourismus und Umwelt

Alpinkurs:

Der Alpinkurs dauert etwa 7 Tage und ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Skilehrer. Hier werden Kenntnisse über das Fahren und Guiden abseits der Pisten vertieft und erweitert.

  • Praktische und theoretische Inhalte:
  • Schnee- und Lawinenkunde
  • Tourenplanung und Tourenführung
  • Orientierung
  • Wetterkunde
  • Rettung

Staatlich geprüfter SkilehrerIn

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer ist die höchste Stufe der Skilehrerausbildung und wird in Zusammenarbeit mit nationalen Skilehrerverbänden und spezialisierten Bildungseinrichtungen durchgeführt. Sie dauert in der Regel zwei Semester und umfasst theoretische und praktische Elemente sowie eine umfassende Abschlussprüfung.

In Österreich organisiert der österreichische Skilehrerverband (ÖSSV) in Zusammenarbeit mit der Bundessportakademie Innsbruck diese Ausbildung, die ebenfalls zwei Semester umfasst. Der Lehrplan beinhaltet theoretische und praktische Aspekte sowie den „Euro-Test“ und eine umfassende Alpinausbildung („Euro-Security“).

Die Abschlussprüfung beinhaltet verschiedene Prüfungen wie einen Riesentorlauf auf Zeit, Geländefahrten, Buckelpistenfahren und Technikfahrten, bekannt als „Schulfahrten“. Absolventen dieser Ausbildung genießen weltweit einen hervorragenden Ruf und haben vielfältige berufliche Möglichkeiten, darunter die Gründung einer eigenen Skischule oder Tätigkeiten als Chefskilehrer oder Ausbilder.

Als höchste Stufe der Ausbildung kann die Ausbildung zum Skiführer absolviert werden, die sich mit den alpinistischen Aspekten des Skifahrens beschäftigt. Nach Abschluss dieser Ausbildung sind die AbsolventInnen beispielsweise berechtigt, Skitouren zu führen oder Heliskiing zu betreiben.

Kosten der Skilehrer-Ausbildung

Die Kosten für die Skilehrer-Ausbildung können je nach Ausbildungsinstitut, Land und Ausbildungsstufe variieren. Im Allgemeinen umfassen die Kosten:

  • Kursgebühren: Die Gebühren für den Skilehrer-Kurs können je nach Ausbildungsstufe und Umfang der Ausbildung variieren. Sie können mehrere hundert bis tausend Euro betragen.
  • Unterkunft und Verpflegung: Wenn du dich für eine Ausbildung an einem Ort außerhalb deines Wohnortes entscheidest, musst du auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung berücksichtigen.
  • Ausrüstung: Möglicherweise benötigst du spezielle Ausrüstung für die Ausbildung, wie z.B. Skischuhe, Skier und Skibekleidung.

Ausbildungsstätten für Skilehrer in Österreich und Deutschland

In Österreich und Deutschland gibt es eine Vielzahl von Ausbildungsstätten, die Skilehrer-Kurse anbieten. Die wohl bekanntesten:

  • Österreichischer Skilehrerverband (ÖSV): Der ÖSV bietet eine Vielzahl von Skilehrer-Kursen auf verschiedenen Niveaus an und ist einer der renommiertesten Ausbildungsanbieter in Österreich.
  • Deutscher Skilehrerverband (DSLV): Der DSLV ist das Pendant zum ÖSV in Deutschland und bietet ebenfalls qualitativ hochwertige Skilehrer-Ausbildungen an.
  • Private Skischulen: Neben den offiziellen Verbänden gibt es auch viele private Skischulen, die Skilehrer-Kurse anbieten. Diese können je nach Standort und Angebot variieren.

Die Ausbildung zum Skilehrer ermöglicht dir, deine Leidenschaft für den Wintersport in einen spannenden Beruf umzuwandeln. Mit den richtigen Voraussetzungen, einer fundierten Ausbildung und etwas Engagement kannst du schon bald auf den Pisten stehen und anderen Menschen dabei helfen, ihre Skifähigkeiten zu verbessern. Die Dauer und die Kosten der Ausbildung können je nach Einrichtung und Lehrinstitut variieren. Ein persönlicher Tipp der Redaktion: Wenn du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis jemanden kennst, der erfolgreich eine Ausbildung absolviert hat, frage ihn oder sie nach den Erfahrungen.

 

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