Die Sicherheit auf der Skipiste ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Mit der steigenden Zahl an Wintersportlern wächst auch das Bewusstsein für Schutzmaßnahmen, allen voran das Tragen eines Helms. Ein Skihelm kann bei Stürzen schwere Kopfverletzungen verhindern und ist längst kein reines Kinder-Thema mehr. Trotzdem unterscheiden sich die gesetzlichen Regelungen zur Helmpflicht beim Skifahren je nach Land deutlich.

In unserer Übersicht zeigen wir euch, wo eine Helmpflicht besteht, für wen sie gilt und welche Altersgruppen betroffen sind. Besonders Kinder und Jugendliche stehen in vielen Ländern im Fokus der Vorschriften. Doch es gibt auch Ausnahmen: In der Schweiz etwa setzt man auf Eigenverantwortung statt auf gesetzliche Vorgaben. Warum das Tragen eines Helms trotzdem immer sinnvoll ist – egal ob Pflicht oder nicht – erfahrt ihr im Folgenden.
Helmpflicht – Sicher unterwegs
Der Skihelm ist der Ausrüstungsgegenstand für Skifahrer, der im letzten Jahrzehnt wohl am häufigsten verkauft wurde. Über 85 % aller erwachsenen Skifahrer und mehr als 95 % aller Kinder sind in den Skigebieten mit Kopfschutz unterwegs – und das ist auch gut so, denn ein Skiurlaub ist ein aufregendes Abenteuer, bei dem die richtige Ausrüstung entscheidend ist.
Skihelme sind nicht nur für das Skifahren, sondern auch für das Snowboarden von großer Bedeutung. Sie bieten Schutz vor Verletzungen und Komfort gegen Wetterbedingungen. Ein Snowboard Helm ist ebenso wichtig, da er sowohl beim Skifahren als auch beim Snowboarden unverzichtbar für die Sicherheit ist.
In Deutschland besteht allerdings keine Helmpflicht. Die „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS), der DSV aktiv und der Deutsche Skiverband, wollen Skifahrer über den Sinn des Tragen eines Helmes aufklären. Denn auch geübte Skifahrer können Stürze nicht ausschließen. Der tragische Unfall von Michael Schumacher zeigt, wie schnell etwas auf der Piste passieren kann. Ein Skihelm hilft dabei, im Fall eines Unfalls oder Zusammenstoßes, schwerwiegende Verletzungen zu vermeiden.

Warum ein Skihelm wichtig ist
Ein Skihelm ist ein unverzichtbarer Teil der Sicherheitsausrüstung beim Skifahren und Snowboarden. Er schützt nicht nur den Kopf vor Verletzungen, sondern bietet auch einen klaren Blick auf die Umgebung, was die Sichtbarkeit und Sicherheit erhöht. Moderne Skihelme sind angenehm leicht, weich gepolstert und lassen sich individuell einstellen. Ein Skihelm kann das Risiko von Kopfverletzungen erheblich reduzieren und ist daher ein wichtiger Teil der Sicherheitsausrüstung auf der Piste. Egal ob Anfänger oder Profi, der Schutz des Kopfes sollte immer oberste Priorität haben. Ein gut sitzender Helm kann im Falle eines Sturzes oder Zusammenstoßes den Unterschied machen und schwerwiegende Verletzungen verhindern.
Helmpflicht Übersicht (Stand 2025)
1. Deutschland
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Helmpflicht beim Skifahren. Der Deutsche Skiverband (DSV) und der Deutsche Skilehrerverband setzen jedoch seit Jahren auf intensive Aufklärungskampagnen und Empfehlungen. Das Bewusstsein für Sicherheit ist groß – laut Umfragen tragen mittlerweile über 95 % der Skifahrer freiwillig einen Helm. Seit 2010 steigt die Tragequote kontinuierlich an.
2. Frankreich
Auch in Frankreich besteht keine gesetzliche Helmpflicht. Dennoch hat sich das Sicherheitsbewusstsein seit dem tragischen Unfall von Michael Schumacher (2013) in Méribel deutlich verändert. Immer mehr Skifahrer – insbesondere Familien mit Kindern – greifen freiwillig zum Helm. In französischen Skischulen gehört das Tragen eines Helms für Kinder inzwischen zum Standard.
3. Italien
In Italien gilt eine Helmpflicht für alle Skifahrer und Snowboarder – unabhängig vom Alter. Diese Regelung wurde ab der Wintersaison 2025/26 auf alle Altersgruppen ausgeweitet. Zuvor galt sie nur für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Die Einhaltung wird durch die Polizia di Stato kontrolliert. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 200 Euro und der Entzug des Skipasses. Italien setzt damit europaweit einen neuen Sicherheitsstandard.
4. Österreich
In Österreich besteht eine Helmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre, wobei die Umsetzung Ländersache ist. Die Pflicht gilt derzeit in folgenden Bundesländern: Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Burgenland und Wien.
In Tirol und Vorarlberg gibt es keine gesetzliche Pflicht, aber eine dringende Empfehlung der Behörden. Eine einheitliche Kontrolle oder Strafen bei Verstößen sind landesweit nicht vorgesehen. Die Helmquote liegt dennoch sehr hoch, rund 90 % der Wintersportler tragen freiwillig einen Helm.
5. Schweiz
In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Helmpflicht. Durch zahlreiche Aufklärungskampagnen des bfu (Beratungsstelle für Unfallverhütung) liegt die Tragequote jedoch bei über 95 %, eine der höchsten Europas. Auf Schweizer Pisten ist es mittlerweile selbstverständlich, mit Helm zu fahren – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben.
6. Kroatien
In Kroatien gilt eine Helmpflicht für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Für Erwachsene besteht keine gesetzliche Vorschrift, doch viele Skigebiete empfehlen das Tragen ausdrücklich, vor allem auf anspruchsvolleren Pisten.
7. Slowenien
Auch in Slowenien gilt eine Helmpflicht für Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Skifahrer über 15 dürfen selbst entscheiden, ob sie einen Helm tragen. Die Einhaltung wird stichprobenartig kontrolliert, Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden.
8. Schweden
In Schweden gibt es keine nationale Helmpflicht, allerdings setzen viele Skigebiete eigene Regeln um. Kinder ohne Helm werden in manchen Skigebieten nicht mit dem Lift befördert. Die allgemeine Tragequote ist hoch, vor allem in Familien-Resorts gehört der Helm längst zur Standardausrüstung.
9. Tschechien
In Tschechien besteht keine gesetzliche Helmpflicht, allerdings wird das Tragen insbesondere für Kinder bis 14 Jahre dringend empfohlen. Viele Skischulen verlangen das Tragen eines Helms für Kinder verpflichtend, um Verletzungen bei Stürzen vorzubeugen.
10. Norwegen
Auch in Norwegen gibt es keine gesetzliche Helmpflicht. Die meisten Skifahrer, vor allem Familien, tragen jedoch freiwillig einen Helm. In vielen Skigebieten läuft weiterhin ein nationales Sicherheitsprojekt, bei dem Kinderhelme kostenlos verliehen oder mit Gratis-Skipässen kombiniert werden – ein Anreiz, der gut angenommen wird.
11. USA/Kanada
In den USA und Kanada besteht keine landesweite Helmpflicht, jedoch haben viele Skigebiete eigene Vorschriften. In Kanada gilt in mehreren Provinzen (z. B. British Columbia, Québec) eine Helmpflicht für Skischulteilnehmer und Minderjährige. In den USA setzen vor allem größere Resorts wie Vail oder Aspen auf Helmpflicht für Mitarbeiter, Skischulen und Kinderprogramme.

Skihelme: Arten und Ausstattung
Es gibt verschiedene Arten von Skihelmen, darunter Hartschalenhelme, In-Mold-Helme und Hybrid-Helme. Hartschalenhelme sind robust und bieten einen hohen Schutz, während In-Mold-Helme leichter und flexibler sind. Hybrid-Helme kombinieren die Vorteile beider Arten. Viele Skihelme haben ein wärmendes und atmungsaktives Innenfutter mit Ohrenklappen, einstellbare Y-Strap und Drehverschluss am Hinterkopf. Einige Hartschalenhelme werden durch auswechselbare Schaumstoffpolster perfekt angepasst. Diese Ausstattungsmerkmale sorgen nicht nur für zusätzlichen Komfort, sondern auch für eine optimale Passform und damit für mehr Sicherheit auf der Piste.
MIPS und Sicherheit
MIPS (Multi-Directional Impact Protection System) ist ein Sicherheitssystem, das in vielen modernen Skihelmen integriert ist. Es reduziert die Rotationskräfte, die bei bestimmten Aufprällen entstehen können, und bietet damit einen zusätzlichen Schutz für den Kopf. MIPS-Helme haben ein Gleitflächensystem, das sich innerhalb des Helms bewegt und so die Rotationskräfte absorbiert. Dies kann das Risiko von Kopfverletzungen erheblich reduzieren und ist daher ein wichtiger Aspekt der Sicherheit auf der Piste. Wer auf der Suche nach einem neuen Skihelm ist, sollte unbedingt darauf achten, dass dieser mit dem MIPS-System ausgestattet ist, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Worauf beim Kauf eines Skihelms achten?
Um den passenden Skihelm zu finden, sollte zunächst der individuelle Kopfumfang bekannt sein. Dieser wird etwa einen Zentimeter oberhalb der Augenbraue gemessen und ist normalerweise auf jedem Helm hinten aufgedruckt.
Die richtige Passform eines Helmes ist das A und O – nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für den Komfort. Es ist wichtig, die richtige Größe und verschiedene Größen zu wählen, um sicherzustellen, dass der Helm optimal passt und nicht verrutscht. Der Helm sollte auch ohne Kinnriemen bereits gut sitzen. Das heißt, dass er auch bei leichten Kopfbewegungen (Nicken, Schütteln) nicht rutscht. Am besten beginnt man bei der Anprobe mit großen Helmen und wählt immer kleinere aus. Sobald der Kopfschutz beim Bewegen nicht nur auf den Haaren umherrutscht, sondern die Kopfhaut mitzieht und die Position nicht verändert, befindet man sich in der richtigen Größenordnung. Kleiner sollte er natürlich auch nicht sein, damit keine Druckstellen und auf Dauer Schmerzen entstehen.
Helme mit integriertem Visier bieten zusätzliche Vorteile für bessere Sicht und Schutz, besonders für Brillenträger. Sie ermöglichen einen klaren Blick auf die Umgebung, was die Sicherheit beim Skifahren und Snowboarden erhöht.
|
Weitere Informationen zum Kauf eines Skihelms findet ihr hier |
Tipps zur Sicherheit
Das Tragen eines Helmes kann vor schwerwiegenden Verletzungen schützen und sorgt für einen klaren Blick auf die Umgebung, was die Sichtbarkeit und Sicherheit erhöht. Darum sollte der Skihelm wie Skistöcke und Skibrille zur Grundausrüstung für einen sicheren Skiurlaub gehören. Neben dem nötigen Schutz vor Kopfverletzungen hält er zudem auch warm und sieht stylish aus. Einige Länder haben zudem eine Skihelmpflicht eingeführt. Diese richtet sich zwar meist an Kinder und Jugendliche, doch auch Erwachsene sollten nicht darauf verzichten. Wichtig: neben der richtigen Ausrüstung sollte immer vorausschauend gefahren werden und Fehler anderer Fahrer antizipiert werden.
Wintersport erfordert besondere Vorsicht, und das Tragen eines Skihelms ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit auf der Piste. Zudem sollte jeder, der sich auf die Pisten begibt, die FIS-Regeln der Internationalen Skifahrer-Föderation für Skifahrer und Snowboarder kennen und befolgen.
Skiinfo Tipp:
Wintersport Safety Guide – Gefahrenlos und sicher Outdoor-Sport betreiben
Outdoor-Sport macht Spaß und ist gesund – birgt jedoch insbesondere im Winter einige Gefahren. Der „Wintersport Safety Guide“ zeigt dir, wie du als Hobbysportler oder Profi beim Outdoor-Sport sicher durch die kalte Jahreszeit kommst.
Der Guide wurde in Zusammenarbeit mit den Notfallsanitätern Philipp Dahlmann und Fabiola Shaw entwickelt, die auf Sicherheit im Bergsport spezialisiert sind. Mit ihrem Fachwissen deckt der Guide alles ab, was Skifahrer über Risiken und Sicherheit im Schnee wissen sollten.
- Besonderheiten des Outdoor-Sports während der kalten Jahreszeit
- Gefahrenbewältigung, darunter Lawinen, Skiunfälle, Gletscherspalten, Windchill und viele andere Faktoren
- Tipps zu Lawinen Gefahren
- Checkliste für die richtige Ausrüstung
- Übersichtlicher Gefahren-Guide zum selbst Ausdrucken
Dieser hilfreiche Guide bringt selbst erfahrenen Wintersportlern noch neue Erkenntnisse und frischt bei allen anderen das Wissen vor der nächsten Tour auf. Das E-Book steht kostenfrei zum Download bereit.



