Der Pitztaler Gletscher liegt am Ende des Pitztals. Sein Skigebiet erstreckt sich zwischen 2688m und 3440 Meter Höhe, die Talstation des Gletscherexpress findet man auf etwa 1700 Meter Meereshöhe einen Kilometer von Mandarfen entfernt.
Es gibt nicht viele Skigebiete in den Alpen, die sich mit einem wahren Superlativ auszeichnen können. Das Gletscherskigebiet am Pitztaler Gletscher kann dies: Denn hier geht es so hoch hinaus, wie in keinem anderem Skigebiet in Österreich. Die Seilbahn auf den mächtigen Brunnenkogel führt bis auf 3.440m Höhe und bietet anschließend wohl eine der rasantesten Gletscherabfahrten in den Alpen. Bevor man sich von hier oben aber über den viel umstrittenen kurzen Ziehweg in Richtung Gletscherrestaurant stürzt, sollte man kurz innehalten, einen Kaffee im höchsten Café Österreichs genießen und den Ausblick auf anmutige Wildspitze auf sich wirken lassen.
Der Pitztaler Gletscher bietet insgesamt 22,2 Kilometer Pisten (3,8km blau, 16,2km rot, 2,2km schwarz), 32km Variantenabfahrten, Höhenloipen von 7km Länge, einen Snowpark sowie ein Übungsgelände für Anfänger. Wer im Pitztal Skiurlaub machen möchte, der findet vor allem in den Ortschaften Mandarfen, Plangeroß, Weißwald, St. Leonhard und Stillebach Unterkünfte. Ein Skibus bringt die Gäste am Morgen und Nachmittag zur Talstation des Gletscherskigebietes und wieder zurück.
Von Mandarfen erreicht man übrigens auch das Skigebiet Rifflsee-Pitztal - eine ideale Ergänzung, wenn man mehrere Tage im Pitztal verbringt.
Ganz hinten im Pitztal, nach dem kleinen Ort Mandarfen, befindet sich der Parkplatz für das Gletscherskigebiet. Falls die vorderen Parkplätze direkt an der Bahn belegt sind, ist das kein Problem: Ein Shuttlebus bringt die Schneehungrigen schnell und direkt zur Talstation der Gletscherbahn. Hat man die etwas ungemütliche (weil oft einquetschende) Bergfahrt mit der Untergrundbahn hinter sich gebracht, eröffnet sich die beeindruckende Kulisse des Pitztaler Gletschers. Spätestens beim Anblick der spektakulären Abfahrten vom Brunnenkogel gibt es kein Halten mehr - ab auf die Bretter...
Auch wenn die Verlockung groß ist – es ist ratsam sich erst einmal einzufahren und nicht gleich – wie fast alle – zur Bahn auf den Brunnenkogel zu stürmen. So hat man entweder die Möglichkeit rechterhand den Brunnenkogelschlepplift zu nehmen und sich auf den breiten, blauen Pisten einzucarven oder gleich eine Abfahrt zur Mittelbergbahn zu machen, die über den weiten Gletscher direkt unter den Brunnenkogel führt. Von hier aus lässt sich übrigens sehr gut das benachbarte Skigebiet Sölden im Ötztal erkennen - es gibt schon seit vielen Jahren konkrete Planungen, die Skigebiete zu verbinden, ob es allerdings wirklich dazu kommt, ist noch immer nicht entschieden.
Keine Angst – die auf dem Pistenplan als rot gekennzeichneten Abfahrten bei der Mittelbergbahn sind wohl eher als blau einzustufen, lediglich gegen Ende werden die Pisten etwas steiler. Genau hier befindet sich übrigens auch der kleine Funpark am Pitztaler Gletscher, der neben einigen Kickern auch eine tolle und vor allem lange Wellenbahn bietet.
Dann geht es auf den Hinteren Brunnenkogel – den höchsten Skigipfel in Österreich. Immer höher schwebt man mit dem Pitz-Panorama Express der Sonne entgegen und der Adrenalinspiegel steigt deutlich an. Oben angekommen, fällt es schwer, dieses magische Panorama mit Worten zu beschreiben - zu mächtig strahlt die Wildspitze (höchster Berg in Tirol) mit seinen beeindruckenden Gletschermassen. Den kleinen Anstieg auf die Aussichtsterrasse sollte man nicht auslassen – fünf Minuten sind kaum genug, um sich an der Bergkulisse satt zu sehen.
Nach dem visuellen Highlight folgt schließlich das sportliche Highlight – die Abfahrt vom Brunnenkogel. Wer es rasant haben möchte, wählt die vom Berg aus gesehen rechte Variante, etwas leichter geht es links herum. Wenn die Kraft vorhanden ist, solltet ihr diese Abfahrt einmal am Tag von der Bergstation bis zum Gletscherrestaurant ohne Anhalten fahren – genau dann werdet ihr verstehen, wieso diese Abfahrt so beeindruckend ist. Gegen 16 Uhr geht es so langsam Richtung Talfahrt mit der Gletscherbahn. Hier gilt es zu beachten, dass die Fahrtzeiten strikt eingehalten werden. Eine offizielle Talabfahrt mit den Ski gibt es am Pitztaler Gletscher übrigens nicht, nur eine Variantenabfahrt (siehe unten).
Aufgrund der extremen Höhenlage gibt es am Pitztaler Gletscher bisher nur ein Restaurant an der Bergstation des Gletscherexpress (Untergrundbahn) sowie das Cafè 3440. Wer etwas Geld sparen möchte, der kann sich seine Verpflegung selbst mitbringen – es sind Schließfächer zur Aufbewahrung vorhanden.
Der Gletscher bietet spannende Varianten für Freerider. Vorbei an Gletscherbrüchen und -spalten führt die Talabfahrt Taschachferner vom Mittelbergjoch durch das Taschachtal nach Mittelberg zur Talstation des Gletscherexpress'. Bergführer empfohlen! Geführte Touren/Kurse:
Das Bergführerbüro Pitztal zeigt gerne die schönsten Lines und Abfahrten. Das Pitztal Wild Face hat sich als eines der angesagtesten Freeride-Events der Alpen etabliert.
1. Die Fahrt mit dem Pitz Panorama Express über die mächtigen Eismassen.
2. Das Panorama auf die Wildspitze vom Hinteren Brunnenkogel genießen.
3. Ein Foto von dir und der Wildspitze machen
4. Die lange Wellenbahn am Mittelbergferner mit einem Gefühl der Schwerelosigkeit fahren.
5. Die Abfahrt vom Hinteren Brunnenkogel ohne anzuhalten von oben bis nach unten fahren.
Wer nicht nur Skifahren gehen will, dem sei das Pitztal als absoluter Eiskletter-Hotspot empfohlen. Alleine (mit entsprechender Erfahrung) oder mit Bergführer, insgesamt 45 Eisklettergebiete warten auf die Vertikalathleten. Der 455 Meter hohe Luibisbodenfall, der sich am Ortsrand von Stillebach auftürmt und den man nach fast jeder Stufe problemlos abbrechen kann, wird besonders gern für Kurse und Schulungen genutzt. Zu den absoluten Highlights zählen die Piösmesfälle am Fuße der 3353 Meter hohen Rofelewand – einem der schroffsten Berge des Pitztals.
Langlaufen auf 2.700m: Wer ganz sicher sein möchte, dass es genügend Schnee gibt und die Loipen hervorragend präpariert sind, ist bei den Langlauf-Möglichkeiten im Pitztal an der richtigen Adresse. Bereits die Talloipe, die über 21,7 Kilometer vom Örtchen Wiese bis hinauf ins 1743 Meter hoch gelegene Mandarfen führt, bietet aufgrund ihrer Höhenlage optimale Bedingungen. Auch in eher warmen Wintern. Egal ob klassisch unterwegs oder im Skating-Stil – das Panorama entlang der Spur, die überwiegend am bizarr-vereisten Bergfluss Pitze entlang führt, ist einfach überwältigend. Oben am Pitztaler Gletscher auf 2760 Metern dagegen können Langläufer von Herbst bis Frühjahr ein Höhentraining vor atemberaubender Kulisse absolvieren. Im Skigebiet Rifflsee bewegt man sich in der Loipe auf durchschnittlich 2250 Meter Höhe.
Sonnenuntergang bei Prosecco und Häppchen im Café 3440? Kein Problem, informiert euch einfach bei der Bergbahn oder im Tourismusbüro über die Preise - es lohnt sich auf jeden Fall.
Ein Must-Do für jeden Tourengeher ist natürlich der Aufstieg auf den höchsten Berg Nordtirols, die Wildspitze mit 3.774 m. Die Abfahrt erfolgt dabei über den Taschachferner nach Mittelberg. Damit man sicher unterwegs ist und natürlich geheime Tipps für unberührte Abfahrten bekommt, lohnt sich die Buchung eines Bergführers.
Mittelberg
6481 St. Leonhard im Pitztal, Tyrol
Austria